Zum achten Mal absolvierten Abiturientinnen und Abiturienten das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr (FWJ) am LZH. Beim FWJ können Schulabgänger in Mint-Bereiche reinschnuppern und erste Erfahrungen in der Berufswelt sammeln. Im vergangenen Jahr erhielten neun FWJler – darunter vier Wissenschaftlerinnen und fünf Wissenschaftler auf Probe – wertvolle Eindrücke aus der Wissenschaft.
„Was mache ich nach dem Abitur?“ „Was möchte ich studieren?“ „Welcher Studiengang passt zu mir?“ – Das sind die Fragen, die sich viele Schüler vor ihrem Abschluss stellen.
Weit verbreitet ist bereits das Freiwillige Soziale Jahr, das sogenannte FSJ, um sich nach der Schule in der Berufswelt zu orientieren. Doch viele Schülerinnen und Schüler interessieren sich für naturwissenschaftlich-technische Berufswege. Hier setzt das niedersächsische FWJ an.
Auch Clara und Lennart haben sich die Frage nach dem „Was nun?“ gestellt und sind über das Internet und Verwandte auf das FWJ gestoßen. Daraufhin haben sie sich über das zentrale Bewerbungsverfahren an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beworben. Dort konnten die Interessierten aus einer Liste von Instituten die Spannendsten aussuchen. „In der Liste waren viele medizinische Projekte dabei. Die Auswahl an physikalischen Projekten war deutlich eingeschränkter“ sagt Lennart. Für die beiden Jugendlichen war das Laser Zentrum Hannover (LZH) die spannendste Option.
Ein umfangreiches Aufgabenfeld
Von Mikroskopaufnahmen über Arbeiten in der Werkstatt bis hin zur Lasermaterialbearbeitung – die Aufgaben der neun FWJler sind breit gefächert. Selbstständiges Arbeiten wurde großgeschrieben, denn „Learning by doing“ ist einer der Grundsätze des FWJ am LZH. „Man konnte viel ausprobieren und wenn man nicht weiterkam, dann konnte man fragen“ erklärt Clara. In komplexere Bereiche gab es natürlich eine ausführliche Einweisung – wie in die Werkstatt oder für verschiedene Laser. Dazu sagt Clara: „Es war echt cool, dass einem das so zugetraut wurde“.
Was die Jugendlichen besonders begeisterte, waren die Gespräche mit Kollegen und Vorgesetzten. Darunter waren Auszubildende, Studierende, Techniker und Doktoranden, die ausführliche Einblicke in verschiedenste Bildungswege und die Arbeit am LZH gaben.
FWJ prägt Berufswahl
Jetzt steht für die Beiden fest, was sie nach dem FWJ machen wollen. „Ich habe am Anfang des FWJs zwischen dem Maschinenbau und dem Physikstudium geschwankt. Ich kam mit vielen Studenten in Kontakt, die mir Stärken und Schwächen der Studiengänge aufzeigen konnten. Die Arbeit hier am LZH hat mir geholfen, mich für das Physikstudium in Hannover zu entscheiden“ sagt Lennart. Auch Clara hat schon feste Pläne: „Ich bin mit der Erwartung aus der Schule gegangen, Physik zu studieren. Aber durch meine Tätigkeiten hier habe ich festgestellt, dass mir die praktische Arbeit sehr viel Spaß macht. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, eine Ausbildung zur Mechatronikerin zu machen“.
Zu der Pressemitteilung gibt es drei Bilder.
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen über 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LZH.
Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder den Leichtbau im Automobilsektor. 18 Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie.